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Wohnaus Dr.es Eyben

Das ehemalige Stallgebäude der Ölmühle am Glan stand über Jahre leer. Es sollte auf Wunsch der Bauherren zum Wohngebäude umgenutzt und saniert werden. Das Gebäude in der großen Hofanlage dient heute reinen Wohnzwecken.

Eine verformungsgerechte Bestandsaufnahme, Genauigkeitsstufe III, wurde örtlich vorgenommen. Diese diente dem Architekten und zusätzlich beauftragten Innenarchitekten als Planungsgrundlage für die innere Umgestaltung. Aus den verschiedenen Vorschlägen wurde vom Bauherrn der Entwurf des Architekten für die Fassadenneugestaltung ausgewählt und vom Innenarchitekten der Entwurf für die Raumaufteilung und Innengestaltung. Diese Entwürfe wurde dann vom Architekten in Werkplanung, Ausschreibung und Bauleitung mit übernommen. Die gute Zusammenarbeit zwischen Bauherren und den beiden Architekten führte zu diesem Ergebnis.
Der Auftraggeber hatte hohe Erwartungen an gehobene Raumaufteilung und –ausstattung, ebenso an handwerklich solide Ausführung. Durch die Auswahl guter Firmen bei der Ausschreibung konnten die bis ins Detail ausgearbeiteten Pläne umgesetzt werden.





Geplant im Jahre 1993/94, Ausführungszeit 1994-1996:
Zunächst wurde der gesamte Dachstuhl und die Holzdecken abgetragen, das Bruchsteinmauerwerk saniert und mit einem neuen, fast freitragenden, Dachstuhl überspannt. In dem ehemals als Stallung genutzten Gewölberaum des Erdgeschosses ist das Kopfsteinpflaster entfernt und eine neue Stahlbetonplatte mit Folienabdichtung eingebaut worden. Die vier tragenden Sandsteinsäulen dann im Sägeschnittverfahren aufgetrennt und durch horizontal eingebaute
4 mm dicke Edelstahlbleche vor weiter aufsteigender Feuchtigkeit geschützt.
Das Bruchsteinmauerwerk der Außenwände ebenfalls saniert durch den Einbau einer Horizontalsperre und durch anschließendes Auftragen eines Sanierputzes, damit die Mauerwerkssalze nicht an die Wandoberfläche gelangen. Außenseitig konnten durch Verankerungen und Vernadelungen das rissigen Mauerwerkes gesichert werden, die Risse wurden mit Mörtelinjektion verpresst. Innenseitig wurde ein Trasskalk-Bioputz aufgetragen. Die Sandsteinsäulen und Kapitelle an den Gewölbeauflagern sind im Jos-Verfahren sandgestrahlt worden, ebenso die Sandsteingewände an der Außenfassade. Für den Kaminanschluss des Kachelofens ist in die 70 cm dicke Außenwand mit dem Kreissägeverfahren eine Öffnung gebohrt und ein Anschluss an den außenseitigen Edelstahlkamin hergestellt worden. Im Erdgeschoss wurde auf dem Rohboden eine Bitumenschweißbahn verklebt worden, danach auch hier wie im Obergeschoss eine Perlite-Schüttung und Gussasphalt aufgebracht. Natursteinfliesen in der Eingangsdiele, Lärcheholzdielen im Gewölberaum und Teppichboden im Obergeschoss bilden die Bodenoberflächen.

Die Innenwände im Dachgeschoss sind als ausgemauerte Fachwerkständerkonstruktion ausgeführt, das Dach und die Kehlbalkendecke mit einer Zwischensparrendämmung in Zellulose ausgeblasen. Auf Winddichtigkeit der Konstruktion wurde großen Wert gelegt. Dadurch wird Tauwasserbildung im Dachbereich und Schimmelpilzbildung an der Konstruktion verhindert.

Genutzt wird der Gewölberaum heute als offener Wohn/Essraum mit integrierter offener Küche, Kachelofen und Fußbodenheizung tragen zu angenehmer Wärme bei.
Hauswirtschaftsräume und sonstige Nebenräume sind im rechten Teil des ehemaligen Wirtschaftstraktes untergebracht. Die alte Zufahrt der Scheune bildet heute den großzügigen Eingang zur Diele mit Treppenaufgang zum Obergeschoss, in dem sich die Schlafräume und eine offene Galerie befinden.

Der großzügige Hof im Geviert des ehemaligen Mühlenanwesens sowie eine kleinere Sandsteinterrasse an der Hangseite über dem Flusslauf bieten Schutz und privaten Rückzugsraum.